Dieses Jahr habe ich unter dem Baum vor allem über meine Recherchen nachgedacht und geschrieben. Hauptsächlich aber habe ich die beruhigende und wohltuende Atmosphäre an diesem besonderen Ort unter der Blätterkuppel alleine, mit Familie und Freund*innen genossen.
Ich war viel unterwegs:
Die Wahrnehmung von Tanz im Alltagserleben und ‑geschehen – auf alltagskultureller Ebene – in Zeiten des Umbruchs wird stärker. Das haben mir die drei zeitgleichen Ausstellungen in der Schweiz zu unterschiedlichen Aspekten von Tanz gezeigt. Für „Tanz in Museen“ habe die Ausstellungen DANCE! in Bern, Techno und Hallyu! The Korean Wave in Zürich besucht.
Im Sommer habe ich an R·ONDE·S teilgenommen, als Selbstversuch zum Tanzen im Kreis, nachdem ich mit Barbara Neumeier gemeinsam zum Thema „Uns fehlen über 1000 Jahre Tanzgeschichte“ zu Tanzen im Kreis und um etwas herum recherchiert habe. www.seraina-stoffel.de/recherche


Mit Saskia Bommer (Tanz) und Annette Kraegeloh (Geige) haben wir die kleine choreografische Arbeit Zeit I Ziit für eine private Feier unter dem Baum erarbeitet. Als Schweizerin in Deutschland macht es mir sehr viel Freude, schweizerdeutsche Übersetzungen aus dem Deutschen von Franz Hohler zu lesen und tänzerisch und musikalisch zu interpretieren, um den klanglichen und emotionalen Unterschied zwischen den beiden Sprachen zu erfassen und sichtbar zu machen.
Und meinen ersten Vortrag habe ich gehalten: „Von der Tanzwut – ein multimedialer Vortrag“.
Es haben zwei sehr intensive Workshops im BaumRaum stattgefunden: „Tanz um den Baum“ und „Tanz mit den Elementen“ mit Live-Musik von der Geigerin Annette Kraegeloh. Die Teilnehmer*innen wollten keine Aufnahmen davon im Internet.


Im November habe ich das Moovy Tanzfilmfestival in Köln besucht. Die digitale Entwicklung und die Verwendung von KI im Tanz sind zweifelsfrei eine Zeiterscheinung, und somit trifft das Moovy Tanzfilmfestival meinen Recherche-Fokus ganz genau. Ich beschreibe meine Erlebnisse und Eindrücke von meinem ersten Kontakt mit Tanz in der virtuellen Welt. Den Erlebnisbericht werde ich in den nächsten Tagen auf diese Seite stellen.
Auch meine Recherche zum Walzer geht weiter: Der Walzer als Massenphänomen im Tanz. Ich konzentriere mich hier auf die Tanzspuren im Laufe der Zeit ab 1500, die sich schließlich dem Walzer und seinem Zusammenhang mit den revolutionären Umwälzungen der politischen, kulturellen und sozioökonomischen Verhältnisse in Europa um 1900 zuschreiben lassen. Vor allem aber der sich dadurch verändernden Beziehung des Menschen zu seinem Körper, der Geschlechterverhältnisse und der Auflösung der Gesellschaftsschichten.
Diesen Bericht werde ich auf der Recherche-Seite veröffentlichen.

